Die Auswahl und Bemessung eines Baugrubenverbaus beginnt mit der Feststellung der erforderlichen Geometrie der Baugrube, führt über die Aufklärung der Baugrundverhältnisse und verformungsseitigen Randbedingungen zu einem geotechnischen Bemessungsmodell. Dieses wird im Allgemeinen Berechnungsschnitt genannt, weil die Bemessung an einem vertikal-ebenen geotechnischen Schnitt erfolgt.
Mit Festlegung der Art des Verbaus und der Dimensionierung der Bauteile ist dieser erste Arbeitsschritt abgeschlossen. Wenn eine Aussteifung in einer Baugrube eingesetzt wird, dann ist nun der stahlbautechnische Nachweis nach EC 3 erforderlich. Die Auslegung der Bauteile auf Biegung und Querkraft ist dabei die kleinere Herausforderung. Die Anschlussbemessung des Stahlbaus mit den Aussteifungsrippen und Schweißnähten komplettiert die statisch konstruktive Bemessung.

Die Ausführung der Aussteifungsrahmen der Verbauten wird in der Regel auf der Baustelle erfolgen und ist eine Schweißkonstruktion der Ausführungsklasse EXC2 nach DIN EN 1090-2. Die dafür erforderliche Auslegung nach Umgebungsbedingungen ergibt die Anforderungen. Die konstruktive Durchbildung mit Führung der rechnerischen Nachweise und Einhaltung der Konstruktionsbedingungen wird bei uns mit einem Durchlauf über die Stahlbemessung in der Software DLUBAL mit nachfolgendem Nachweis der Anschlussdetails über IDEA Statica Connections erfolgen. Mit der Software Virtual Steel 3D sind wir in der Lage die Konstruktions- und Werkstattpläne zu fertigen. Die Objektplanung mit den Absteckwerten und den Schnittdarstellungen der Baugrube rundet die konstruktive Bearbeitung ab.
Die Bearbeitung der Stahlbaudetails, die Hinweise zur Bauausführung für die Übergabe aller Informationen vom Statiker an den Bauleiter und die ganzheitliche Beschreibung der Leistung in Vorbemerkungen und Leistungsverzeichnis sind neben einer zutreffenden Beschreibung des Baugrundes in einem geotechnischen Planungsmodell für die Umsetzung der Verbaumaßnahme wesentliche Erfolgsfaktoren.